3. Advent

Es war einmal der Glaube, der Kraft und Mut schenkte. Er wurde in unterschiedlichen Symbolen dargestellt und von Menschen unterschiedlich ausgelebt, doch er wollte nur eins für sie; Trost schenken und Stärke verleihen.

Der Glaube erhörte Gebete in allen Sprachen und Worten. Er unterschied weder nach Herkunft noch nach Status, sondern wollte für alle da sein, die ihn brauchen. Besondere Freude empfand er, wenn durch ihn Menschen gestärkt durch das Leben gingen.

Doch mit der Zeit spürte der Glaube eine innere Zerrissenheit und Unruhe. „Ich werde für Kämpfe benutzt oder in gut oder schlecht eingeteilt. Ich möchte alle erreichen, die durch mich neuen Mut fassen möchten. Was kann ich nur tun, damit die Menschen verstehen, dass ich für sie alle da bin, sie vereinen möchte, anstatt zu trennen.“

Der Glaube steckte mitten in seinen Überlegungen, da hörte er zwei Stimmen, die sich unterhielten. Er drehte sich um und erblickte zwei brennende Adventslichter; blau und grün. „Hallo, ich bin das Vertrauen, neben mir leuchtet die Hoffnung. Wir brennen nun schon seit fast drei Wochen, um die Menschen an uns zu erinnern.“ “Hallo, ich bin der Glaube. Auch ich möchte, dass man mich und meine Botschaft nicht vergisst.“ „Schließ dich uns an“, sagte die Hoffnung. “Fühlt ihr denn einen Unterschied? Spürt ihr, dass die Menschen wieder hoffen und vertrauen?“ Die beiden Flammen schwiegen zunächst, dann antwortete das Vertrauen: „Wir möchten daran glauben, dass es einen Unterschied macht, ob wir für sie brennen oder nicht.“

Der Glaube, berührt von Vertrauen und Hoffnung, entzündete in hellgelb das dritte Adventslicht.