Liebe ist ein Weichmacher für unser Herz und der Filter, durch den wir die Schönheit des Lebens erkennen.
Unausgesprochen
Unsre Herzen haben sich erbrochen,
an stillen Worten – unausgesprochen,
ist unser Wir an uns selbst zerbrochen.
Atem
Atem, trägt uns nach Hause; zu einem Ort der Stille, einen Hafen, in dem unser Ich, beschützt vor Stürmen, geborgen liegt.
Zaubern
Vielleicht liegt in Momenten ein Stückchen Ewigkeit,
sie zaubern uns Leben, in unsre‘ Vergänglichkeit.
Niemals
Im Laufe unseres Lebens erleben wir viele Verluste, doch manches sollten wir niemals verlieren;
den Mut, anderen zu zeigen, wer wir sind,
den Glauben, an unsere Talente und unsere Fähigkeiten,
die Bereitschaft, Veränderungen zuzulassen und Wahrheiten anderer wertungsfrei zu akzeptieren,
die Liebe, für unser Selbst, das Leben und Menschen, die uns wichtig sind,
unser Vertrauen, dass uns das Leben Erfahrungen schenkt, die uns wachsen und heilen lassen sollen.
Körperliebe vs. Seelenliebe
Mit offenen Armen und Beinen, empfangen wir Körperliebe; kurzfristige Momente von Befriedigung und vermeintliche Liebe für unser Ego.
Mit offenem Herzen und klarem Bewusstsein, empfangen wir Seelenliebe; tiefe Liebe, mit Hingabe, die unser Herz und unser Sein vollkommen erfüllt.
Kreis
Ich stoß mich an Ecken und Kanten, verirr‘ mich auf 1.000 Wegen, dreh‘ mich um 360 Grad; gefangen, in meinen Gedanken, denk‘ ich mich zum Kreis im Quadrat.
Recht
Nicht das gesprochene Wort behält recht, sondern unser Herz, das es fühlt.
Werden
Wir sind kein Ist,
doch ein du bist,
das im ständigen Werden ist.
Kleine Abc.Etüde: Universum
Die Abc.Etüden sind ein Schreibprojekt von Christiane. Weitere Informationen lassen sich hier finden: https://365tageasatzaday.wordpress.com/2022/05/01/schreibeinladung-fuer-die-textwochen-18-19-22-wortspende-von-myriade/
Vielen Dank an Christiane, die Wortspende und allen Mitschreibenden!
Wie eine Giraffe streckte Anna ihren Hals aufwärts, Richtung Himmel. Sie saß auf der Terrasse. Es war Nacht, stockdunkel, nur der Mond war zu sehen.
Die kalte Nacht umhüllte Anna; stellte Fragen, die sich in ihre Seele bohrten und flüsterte ihrem Herzen längst vergessene Sehnsüchte zu.
Anna betrachtete den Himmelskörper, als ob sie etwas in ihm suchen würde; was, wusste sie nicht. Doch was Anna wusste war, dass bei zunehmenden Mondphasen Liebes-Wünsche ins Universum getragen werden können.
Sie beschloss, für heute Nacht mondsüchtig zu sein; mit einem kleinen Ritual Wünsche zu formulieren, um Antworten auf ihre Fragen zu finden und ihre Sehnsüchte wieder zu wecken.
Nachdem Anna Kerzen, Streichhölzer, Stift und Papier aus dem Wohnzimmer geholt hatte, bereitete sie ihr Ritual vor. Sie zündete die Kerzen an und visualisierte ihren Wunsch, den sie anschließend auf einem Zettel schrieb.
Als Anna ihren Zettel mit ihrem Wunsch verbrannt hatte, betrachtete sie den Mond erneut. In diesem Moment leuchtete er besonders hell. Dann blickte Anna lächelnd den verbrannten Resten ihres Zettels hinterher, die wie kleine Lichtfunken die Nacht zusätzlich erhellten. Sie fühlte, dass ihr Wunsch bereits in Erfüllung gegangen war; denn ihr Herz kannte nun die Antworten auf die Fragen ihrer Sehnsüchte.