Zu lange war ein Herz per Anhalter gefahren. Zwischen zahlreichen Stopps, hatte es sein Ziel verloren. Ursprünglich wollte es nur glücklich sein, seine Heimat finden und nun reiste es ziellos umher. Immer auf der Suche, nach der nächsten Mitfahrgelegenheit, in der Hoffnung irgendwo anzukommen.
Nach seiner letzten Reise war das Herz in einer Wüste gelandet. Man hatte es einfach rausgeworfen, kurz vor seinem Ziel. Dort stand es nun, mutterseelenallein, mit Gepäck, das zentnerschwer wog.
Das Herz fühlte sich einsam und es hatte Angst, dass es niemand in der Wüste treffen würde, der es wieder per Anhalter mitnahm. Es setzte sich mitten in den Sand und begann bitterlich zu weinen.
Nach einer Weile blickte das Herz auf den Boden, auf den es geweint hatte. Er war nass. Dann erblickte das Herz einen zarten grünen Schimmer. Etwas schien aus dem Boden wachsen zu wollen. Das Herz hörte auf zu weinen und lächelte. Es wusste nun, was es zu tun hatte.
Das Herz beschloss, seine Suche nach Mitfahrgelegenheiten zu seinem vermeintlichen Ziel aufzugeben. Stattdessen wollte es sein Gepäck auspacken und dem trostlosen Boden beim Begrünen zuzuschauen. Bis es sich nicht nur über sein Ziel klar war, sondern auch darüber, mit wem es dorthin fahren wollte. Nicht per Anhalter, sondern dauerhaft. Zu seiner Heimat. Das Herz wusste, dass es gefunden werden würde; dann, wenn es bereit dazu war.