Drabble: Neues Leben

Ein erster Lichtstrahl der aufgehenden Sonne streift über Wiesen und Felder. Vogelgezwitscher begrüßt in seinem Gesang den aufkommenden Morgen, der Dunkelreste langsam verschluckt und hell bemalt. Der Tag beginnt, Menschen erwachen. Gedankenvoll öffnen sie ihre Augen, während sich ihre Herzen leeren, weil sie Nachtträume von Feenschlössern und Elfentänzen vergessen. Funktionieren. Alltäglich das Wunder Wiedergeburt erleben;„Drabble: Neues Leben“ weiterlesen

Mehr Ich

„Gieß noch Öl ins Feuer; mit deiner Behauptung, dass ich dich klein mache. Du bist paranoid. Ich habe nie gesagt, dass du nicht kochen kannst; nur, dass du den Haushalt besser organisieren sollst. Traurig, dass du mir das unterstellst.” Bernadette spürt pure Erschöpfung. Sie erträgt die Vorwürfe von Ralf nicht mehr. Auch nicht, sich ständig„Mehr Ich“ weiterlesen

Drabble: Gedanken

Anne analysiert jeden Moment des Treffens mit Steffen. Ihre Erinnerungen verwackeln allmählich, wie eine zu oft abgespielte VHS-Cassette. Fragen rascheln in ihrem Kopf. Ist sie zu forsch gewesen? Hat sie zu viel geredet? Hat sie arrogant auf ihn gewirkt? Es ist verzwickt. Anne findet keine Antworten, dafür schmerzt ihr Kopf. Und ihr Herz. Sie beschließt,„Drabble: Gedanken“ weiterlesen

Geisterstunde

Die Uhr schlägt Zwölf. Mitternacht. Geisterstunde. Mündlich überliefern Gespenster ihre Mär der Vergangenheit und der Zukunft. Herzschmerz, einst ausgelöst, pocht laut im Takt von angstvollen Zukunftsballaden. Der Verstand singt ein Lied, mit wiederkehrenden Strophen und gleich bleibendem Refrain: „Niemals wird es anders sein als jetzt. Ich werde niemals glücklich sein.“ Die Zeit schlägt lähmend, im„Geisterstunde“ weiterlesen

Drabble: Frei

„Habe ich auf dem falschen Schiff angeheuert?“, fragte Marie sich, während sie Teller einsortierte. Nach einem gescheiterten Beziehungsversuch hatte sie die Stadt verlassen. Marie wollte ihrem Herzen Weite gönnen, alles hinter sich lassen. Nun lief sie jeden Abend hochhackig durch enge Gänge und servierte Essen für Gäste der Aida. Marie war auf der Flucht und„Drabble: Frei“ weiterlesen

Drabble

Sie fühlt Angst, wenn sie ihn sieht. Wahrscheinlich, weil er etwas in ihr berührt, was sie vergessen will. Obwohl sie ihn mit ihren Blicken heimlich sucht, ihre Zuneigung durch leise Zwischentöne in kurzen Unterhaltungen zeigt, bleibt ihr inneres Gefängnis bestehen. Irrational oder nicht. Ihr blinder Passagier, der Sätze wie „Vergiss es, du bist sowieso nicht„Drabble“ weiterlesen

Drabble

Die Liebe, geschrumpft zu einem belanglosen Wort mit zufällig aneinandergereihten Buchstaben, bäumt sich gegen Gewissensbisse und Gedanken unseres Egos auf. „Ich bin Meisterzauberer, Ursprung allen Lebens. Ewig und göttlich. Geburt und Tod zugleich. Niemals vergehe ich, weil ich wiedergeboren werde. In jedem neuem Leben. In allem, was vergeht und sich als Stern am Himmel funkelnd„Drabble“ weiterlesen

Drabble: Angst

Gesichtsquetschung? Eher eine fürs Herz. Da steht er. In seiner sanften Unschuld. Er schleicht sich in ihr Herz. Durch seine Wärme und Freundlichkeit. Schmetterlinge erinnern sich. An Sehnsucht, die keine Frage kennt. Nur Antworten. Sie fühlt die Angst, hört ihr Herz kreischen: „Was, wenn ihre Zuneigung wieder unerwidert bleibt?“ Sie mag ihn. Seine Seelenmelodie. Ihr„Drabble: Angst“ weiterlesen

Drabble: Nacht

Zartes Mondscheinlicht streift die kalte Balustrade. Sterne flüstern und erzählen von längst vergessenen Geschichten. Lautlos verschlingt die Nacht ruhelose Gedanken. Getragen von Stille ruht das Herz im langsamen Takt. Bereit zu träumen wandern Seelen in ferne Wunderländer mit blühenden Wiesen, dunkelblauen Meeren und tiefgrünen Wäldern. Begleitet von Zauber–und Fabelwesen. Endlos der Raum, in dem Träume„Drabble: Nacht“ weiterlesen

Drabble: Weicher Dreitagebart

„Dieser Dreitagebart“, sagt Sabine erbost. „Deine Illusionen, dass dich ein paar Gesichtshaare männlicher wirken lassen, sind lächerlich. Rasier dich. Ich küsse keine Stoppeln.“ „Ich finde diesen Holzfällerlook erquickend“, antwortet Wolfgang. „Zieh dir noch ein rot-schwarz kariertes Hemd an.“ „Wenigstens gebe ich kein Vermögen für Gesichtskosmetika aus. Deine Cremes bringen nichts. Du siehst trotzdem aus wie„Drabble: Weicher Dreitagebart“ weiterlesen