Tafel, Wald, quälen
Auf der Tafel stand: „Hier ruht Elisabeth, an der Seite ihres geliebten Mannes Rudolf.“ Sie war stundenlang durch den Wald gelaufen, um zum Grab der beiden zu gelangen. Es war ein Zeugnis wahrer Liebe für sie.
Ihre Eltern waren gegen eine Heirat. Elisabeth war bereits versprochen. Doch sie riss mit Rudolf aus und nahm ihn zu Mann. Obwohl sie auf ihren Reichtum verzichtet hatte, war sie glücklich. Bis ans Ende ihrer Tage.
Sie war Zeuge eines Märchens, das es wirklich gab. Ohne quälende Drachen, Zauberer oder vergiftete Äpfel. Es waren bloß zwei Menschen, die an ihre Liebe geglaubt haben – bedingungslos.
Dose, nehmen, rosig
Die Aussicht auf Blumenfelder und hohe Bäume war rosig. Mareike lag auf einer Decke, inmitten von Grün, trank aus ihrer Dose und atmete. Eine Auszeit von ihren Verpflichtungen zu nehmen, war eine gute Idee gewesen. Sie las, sang und schrieb in täglichen Routinen. Zeit für andere Aktivitäten blieb wenig. Der Druck stieg. Fehler oder fehlende Verbesserung löste Frust in ihr aus. Mittlerweile war sie vollkommen blockiert. Das Papier blieb weiß und die Töne klangen schief. Hier in diesem Moment, in dem sie atmete, war sie einfach, ohne zu müssen. Ihr Herz schlug. Sie öffnete ihr Notizbuch und begann zu schreiben.
